Viele Menschen erfahren im Laufe ihres Lebens ein traumatisches Ereignis. Entsteht daraus ein psychisches Trauma, bleibt es in vielen Fällen unerkannt und unbehandelt, obwohl heutzutage viel über Traumata und effektive Heilverfahren bekannt ist.
Ein psychisches Trauma ist eine seelische Verletzung als Folge eines überwältigenden Ereignisses – wie etwa einer Naturkatastrophe, eines Unfalls oder einer Gewalttat (z. B. Missbrauch). Ein solches Ereignis war unter Umständen so bedrohlich für das Leben bzw. die körperliche Unversehrtheit der Betroffenen oder ihnen nahestehenden Personen, dass es dabei oft Gefühle extremen Kontrollverlustes, Ängste oder Schmerz auslöst.
Die Entstehung eines Traumas ist meist auf ein konkretes Erlebnis oder eine Reihe ähnlicher, überwältigender Erfahrungen zurückzuführen. Manchmal können auch längerfristige Belastungen Auslöser sein, aus denen dann zum Teil andere psychische Erkrankungen folgen. Schmerzliche Erfahrungen von z. B. Trennung, Vernachlässigung oder Ablehnung in der Kindheit etwa sind Umstände, die sich auch in einer entsprechenden Angststörung äußern können.
Menschen unterscheiden sich sehr stark in ihrer Anfälligkeit für ein Trauma als Folge extremer Belastungssituationen. Nach einem solchen Ereignis entsteht daher nicht immer zwangsläufig das, was im engeren Sinne unter einem Trauma verstanden wird – die sogenannte posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Meist tritt zunächst eine akute Belastungsreaktion auf, welche in der Regel wenige Minuten nach dem belastenden Ereignis entsteht und innerhalb von Stunden oder Tagen wieder abklingt. Dauern die Symptome länger als einen Monat an, ist dann von einer PTBS zu sprechen.
So vielfältig wie die verschiedenen Formen von Traumata sind auch die Symptome, die diese hervorrufen können. Ein Trauma durch eine Missbrauchserfahrung kann sich beispielsweise ganz anders bemerkbar machen als eines, was nach dem Miterleben eines schweren Unfalls entstanden ist. Noch bevor all das erkannt wird, leiden jedoch Viele an unterschwelligen, andauernden oder regelmäßig wiederkehrenden Symptomen, die sie oft nicht klar einem bestimmten Auslöser zuordnen können. Nichtsdestotrotz gibt es auch spezifische Symptome, die häufig als Folge eines Traumas auftreten.
Was die meisten Formen des psychischen Traumas gemein haben, ist eine Art der sogenannten Traumareaktion. Formen oder Anteile von Kampf, Flucht oder Starre (engl. fight, flight, freeze), die gesunden und evolutionär überlebenswichtigen Reaktionen auf gefährliche oder belastende Situationen, zeigen sich dann in einer Extremform oder bleiben unterschwellig über lange Zeit bestehen, statt nach der Situation wieder abzuklingen. Immer wieder werden diese Reaktionen vom Unterbewusstsein getriggert, obwohl die eigentliche Situation z. B. nicht mehr lebensbedrohlich ist. Diese Reaktionen werden auch als sogenannte Panikattacken wahrgenommen. Daraus kann sich ein destruktiver Umgang mit sich selbst oder mit anderen Personen entwickeln, was wiederum weitere körperliche oder seelische Probleme mit sich bringt. Das Überwiegen negativer Emotionen, Depressionen, Gereiztheit, Gefühllosigkeit oder sozialer Rückzug sind nur einige der vielen möglichen Auswirkungen. Körperlich kann sich eine Traumareaktion unter anderem durch zeitlich andauernde Übererregbarkeit, Anspannung oder Schlafstörungen bemerkbar machen.
Auch Stress und Flashbacks, in denen Betroffene das traumatische Ereignis bewusst oder unbewusst erneut erleben, treten oft im Zusammenhang mit Hinweisreizen auf einen Aspekt des Traumas auf. Überlebende eines Flugzeugabsturzes können vielleicht schon, wenn sie nur ein Flugzeug hören in einen solchen Zustand verfallen und erneut panische Angst fühlen. Doch das traumatische Ereignis wird häufig auch ohne externen Hinweisreiz erneut durchlebt, in Form unwillkürlich auftretender, wiederkehrender Erinnerungen oder durch Alpträume. Da diese sehr real wirken können, berichten Viele auch hierbei von starkem Leidensdruck. In einigen Fällen ist die Erinnerung an das traumatische Ereignis lückenhaft und Ursachen wie Folgen werden verzerrt wahrgenommen. So kann es Betroffenen beispielsweise erscheinen, als seien sie selbst daran schuld, auch wenn sie tatsächlich keinen Einfluss auf die traumatisierende Situation hatten.
Auf eine unangenehme Erfahrung folgt nicht selten der natürliche Impuls, damit verbundenen Situationen, Auslöser, Erinnerungen oder Gefühlen künftig aus dem Weg zu gehen. Nicht nur bei extremen Formen von Traumata lösen solche belastenden Erfahrungen zuweilen eine Angststörung aus. Beispielsweise Flugreisen, soziale Herausforderungen, Beziehungen, etc. können dadurch zu sogenannten auslösenden Situationen werden, die – sofern sie den Betroffenen bekannt sind – wann immer möglich gemieden werden. Dieses Vorgehen kann zwar vorübergehend für Linderung sorgen, ist jedoch keine Dauerlösung, denn eine zugrundeliegende PTBS heilt meist nicht von selbst, sondern kann sich mit der Zeit sogar verfestigen. Durch ein angemessenes psychotherapeutisches Verfahren kann das vermieden und Leidenden wieder ein freieres Leben ermöglicht werden.
Die vielen möglichen Formen von Traumata sind sich darin ähnlich, dass sie oft über lange Zeit unbemerkt bleiben und derweil unbewusst die Psyche belasten. Nicht immer ist Betroffenen ihr Trauma bekannt, sondern nur die körperlichen und psychischen Symptome, die es verursacht. Eine psychotherapeutische Behandlung ist aber auch dann empfehlenswert, wenn nicht klar ist, ob überhaupt ein Trauma vorliegt. Dabei kann es vorkommen, dass es tatsächlich keinerlei Erinnerung an die auslösende Situation gibt oder dass diese unbewusst aus der Wahrnehmung verdrängt wird. In wieder anderen Fällen wird das eigentliche Trauma zwar erinnert, aber nicht als solches erkannt, sondern als eine Erinnerung wie jede andere. Die Situation wird also als „normal“ wahrgenommen, obwohl sie deutliche psychische Spuren hinterlassen hat. Wurden beispielsweise in der Kindheit gewalttätige Wutausbrüche der Eltern erlitten, kann das etwa damit relativiert werden, dass schließlich alle Kinder mal wütende Eltern hatten. Auch der Verlust einer nahestehenden Person, Missbrauchserfahrungen und viele andere potenziell traumatisierende Ereignisse können so zum Selbstschutz gerechtfertigt werden.
Um ein Trauma effektiv behandeln zu können, muss man es zunächst gut verstehen. Zum einen hilft es Betroffenen, die Entstehung und Aufrechterhaltung von PTBS im Allgemeinen nachzuvollziehen, zum anderen ist das Verständnis des individuellen Traumas der Schlüssel zu einer genauso individuellen Lösung. Um das zu erreichen, kann sich in der Therapie den Gedanken, Emotionen, körperlichen Empfindungen und den genauen Umständen einer auslösenden Situation behutsam angenähert werden.
Fast jedes Trauma bringt eigene belastende Emotionen mit sich, die durch bestimmte Hinweisreize oder bei wiederholtem Durchleben hervorgerufen werden. Ihre vollständige Vermeidung hat jedoch nicht selten zusätzliche Einschränkungen zur Folge, weshalb es ein wichtiges Element der Traumatherapie ist, den Umgang mit der Intensität dieser Emotionen zu erlernen. Nach dieser zunächst unangenehmen Annäherung – anstelle einer Vermeidung – werden die betroffenen Emotionen mit der Zeit nicht mehr als zu überwältigend intensiv wahrgenommen und verlieren somit ihren Schrecken. Betroffene können wieder normal leben. Dieses Aufarbeiten des traumatischen Erlebnisses und damit verknüpften Emotionen – z. B. im Gespräch oder in der Hypnose – ist ein oft intensiver Prozess, der aber den Weg für große Linderung ebnet. Das kann gut mit einem Schwelbrand verglichen werden, der sich jahrelang im Moor mit kaum Sauerstoff ausbreitet. Lässt man irgendwann Sauerstoff an die Quelle, entflammt ein offenes Feuer, das anschließend jedoch schnell und nachhaltig erlöschen kann
Alle Emotionen finden im Körper statt, weshalb der Umgang mit ihnen auch über den Körper erlernt werden kann. Das funktioniert sogar manchmal einfacher und intuitiver, als es über den Verstand. Es kommt schließlich nicht von ungefähr, dass es Ausdrücke wie „Bauchgefühl“ oder „brennender Schmerz“ in unseren alltäglichen Sprachgebrauch geschafft haben: Viele Betroffene können zunächst nicht genau sagen, woraus ihr Trauma entstanden ist, können dafür aber ganz klar benennen, wie und wo im Körper sie bestimmte Emotionen in diesem Zusammenhang wahrnehmen.
Folgen einer traumatischen Vergangenheit machen sich also bei weitem nicht nur durch psychische Symptome bemerkbar. Bei der traumatypischen „fight, flight, freeze“-Reaktion stehen vielmehr die automatischen körperlichen Abläufe im Vordergrund, weshalb diese ein sinnvoller Ansatzpunkt in der Behandlung sind. Sogenannte körperliche Therapieansätze basieren darauf, diese körperlichen Abläufe zu erarbeiten und in den entsprechenden Situationen unter Kontrolle zu bekommen. Abgeflachte Atmung und Anspannung der Nackenmuskulatur sind gute Beispiele solcher Reaktionen beim Erleben von Hinweisreizen, denen durch Übungen und Gewahrwerden entgegengewirkt werden kann. Die Durchführung von Atemübungen oder das genaue Betrachten und Beschreiben der Umgebung vermag Betroffene beispielsweise aus einer Panikreaktion „zurück“ in das Hier und Jetzt zu bringen. Das einzigartige an diesen Techniken ist, dass sie selbst dann schon helfen können, wenn das eigentliche Trauma noch unbekannt ist.
Ist Vergangenheit heilbar?
Während das Abschwächen körperlicher Reaktionen große Besserung mit sich bringen kann, ist die Arbeit mit den vergangenen, belastenden Erfahrungen ein weiterer essentieller Bestandteil der Therapie. Aus dem Therapiealltag zeigt sich, dass die Vergangenheit in der Tat auf eine Weise “heilbar” ist. Vergangenheit ist ja an sich nicht mehr existent außer in unserer Erinnerung und im Unterbewusstsein. Mit Hypnose kann man sozusagen genau in diesen Bereich des Unterbewusstseins und der Erinnerung gehen, dort sowohl Antworten finden als auch nachhaltige Lösungen etablieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass die schmerzhaften Erfahrungen aus der Kindheit oder späteren Traumata nicht mehr Teil der eigenen Biographie sind. Vielmehr existieren neue, heilsame, weniger schmerzvolle Kapitel parallel zu den bisherigen und überlagern diese, sodass die künftigen wieder unbeschwert geschrieben werden können.
Die Hypnose als Teil der Leela-Therapie ist ein wirksames Instrument und kann in vielen Lagen nachhaltig bei der Traumabewältigung und Phasen emotionaler Notlagen helfen.
Mit der Leela-Therapie Berlin, einer Art spirituell orientierten Psychotherapie geht es deshalb aufbauend darum, die alten leiderzeugenden Muster und Identifikationen hinter sich zu lassen und zu umzuwandeln.
Mit einer Verbindung aus Hypnotherapie nach Milton H. Erickson, Achtsamkeitstraining und der Lehre vom Enneagramm biete ich an Traumata leidenden Klient*innen verschiedene Möglichkeiten der Behandlung und Unterstützung (Auswahl):
Erfahrungsbericht eines Klienten:
“Es war sehr gut für mich, in die Lage zu kommen, in der Situation zu versinken und mich fallen zu lassen, die mich in meinem täglichen Leben bedrückte. Es fühlte sich aber immer so an, dass ich nichts erfüllen muss und auch keine Erwartungen erfüllen muss. Das schuf bei mir Vertrauen und ein Gefühl der Entspannung. Johannes erlaubte mir, meine Situation zu betrachten, ohne etwas ändern zu wollen. Er erlaubte mir, die verschiedenen Aspekte des Konflikts zu spüren und gleichzeitig mit ihnen zusammen zu sein. So konnte ich beide Seiten integrieren, was sich stark anfühlte. Ich fühlte mich mit meinen inneren Wünschen verbunden und hörte auf zu kämpfen, was sich großartig anfühlte. Ich konnte sehen, dass es eine starke Kraft gibt, Verletzlichkeit zu integrieren, zu akzeptieren und zuzulassen.
Mit dieser Mischung aus Hypnose und spiritueller Psychotherapie kann man in Erfahrungen und Gefühle versinken, die normalerweise verborgen und geschützt sind. Ich fühlte mich aber nie dazu gezwungen, ich konnte immer entscheiden, wie tief ich gehen wollte.”
Telefon — Mail
Kostenlose Beratung buchen
Weitere Berichte von meinen Klient*innen.
Informationen zu Preisen und Paketen für Hypnose und Psychotherapie in Berlin Mitte.
Sie werden zum online Dienst Calendly weitergeleitet, wo Sie ein Datum und eine Uhrzeit auswählen können. Sie erhalten eine E‑Mail Erinnerung und auch die Möglichkeit, Termine zu ändern oder zu stornieren.
Sie werden zum online Dienst Calendly weitergeleitet, s.o.
Kontakt
+49 30 54907420
office@johannes-gwinner.com
Nachricht senden:
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.